In letzter Zeit wurde ich immer öfter gefragt (meist von euch!), warum ich Vegetarierin bzw. Teilzeitveganerin bin, weswegen ich auf die Idee gekommen bin, diesen Post zu verfassen. Vorab möchte ich sagen, dass ich niemanden in irgendeiner Weise angreifen möchte. Leider ist noch sehr oft das Klischee vertreten, dass Vegetarier die "Fleischesser" auch zu Vegetariern machen wollen und anders denkende Menschen nicht akzeptieren würden, was absoluter Schwachsinn ist.
In diesem Post möchte ich aber nicht nur euch meine Gründe mitteilen, sondern euch auch von meinen positiven sowie auch negativen Erfahrungen berichten.
So bin ich dazu gekommen!
Ich muss sagen, dass ich mich seit ca. 3-4 Jahren streng vegetarisch ernähre, das heißt kompletter Verzicht auf Fisch, Fleisch und alles, was sonst auch dazu gehört, wie zum Beispiel Gelatine usw. Davor war ich aber der größte Fleischesser überhaupt: Salami war meine Spezialität und ließ sich überall auffinden (ja wirklich überall). Meist aß ich auch hauptsächlich nur Fleisch und ließ die Beilagen, also beispielsweise Gemüse komplett aus. Das war einfach nichts für mich und wieso sollte ich auch sowas essen? Schmeckt doch eh nicht. An irgendeinem zufälligen Tag bin ich mit meiner Mutter dann mal in einen Supermarkt gegangen, der relativ groß war. Während meine Mutter nach den Lebensmitteln suchte, verirrte ich mich mal wieder bei den Zeitungen, da ich mir eine neue zulegen wollte. Der große Supermarkt, wenn man den überhaupt so bezeichnen kann, führte neben einigen Teenie-Zeitungen auch Bücher. Ich sah plötzlich ein Buch, was ich mir schon längere Zeit anschauen wollte und verschwand somit in der Bücherabteilung. Dort angekommen, fand ich auch ein weiteres Buch von Attila Hildmann "Vegan for fun". Ohne jegliche Erwartungen blätterte ich einfach mal das Buch durch und war fasziniert, was man alles kochen, backen und zubereiten kann.
Zu dem Zeitpunkt ging ich fast wöchentlich zu Mc Donalds und demnach reichten meine Kochkünste für eine fertige Ravioli Suppe noch gerade so aus (auch wenn diese angebrannt ist - Das ist aber eine andere Geschichte!). Das all das, was ich auf den Bildern bestaunte vegan war, war mir irgendwie im Endeffekt gar nicht bewusst, da ich viel mehr auf die Gerichte selbst achtete.
Die Gerichte sahen für mich so lecker aus und gaben mir den kreativen Arschtritt um es so zu sagen, mich mehr mit Lebensmitteln und meiner Ernährung zu beschäftigen. Also rannte ich stolz mit dem Buch zu meiner Mutter, welches mit durfte.
Zuhause angekommen wollte ich mir gleich alles durchlesen und planen. Doch die ganzen neuen Zutaten irritierten mich irgendwie: "Hafersahne", "Chiasamen", "Seitan" - Alles komische Zutaten, die ich zuvor noch nie ausprobiert, geschweige denn was von ihnen gehört hatte.
Meine Mutter wusste zu dem Zeitpunkt noch nichts von meinem Vorhaben, also sprach ich mit meiner besten Freundin über das Buch und zack war auch schon ein Treffen verabredet, an dem wir ein veganes Gericht ausprobieren wollten. Es war vegane Carbonara und es war köööstlich! Ich kannte das alles irgendwie nicht, da ich selbst nicht oft gekocht habe und ich nicht täglich den Geschmack von einem frischen, gesundem Gericht haben konnte - Wie auch, wenn man zur Schule geht, haha!?
Meine Freundin, aber auch ihre Familie war(en) begeistert und uns war klar, dass wir an dem Ganzen festhalten sollten. Die Frage nach dem wie war zu dem Zeitpunkt irrelevant - Wir wollten es einfach mal wagen, für ein paar Tage auf tierische Produkte zu verzichten.
Als leidenschaftliche Fleischesserin war das dann aber schon irgendwie eine "riskante" Entscheidung. Plötzlich fiel das Fleisch, der Cheeseburger, die Gummibärchen und Ähnliches vollkommen weg.
Wie habe ich das Alles also überhaupt geschafft und durchziehen können?
Der erste Umstieg auf den Verzicht von Fleisch und Fisch war ziemlich schwer. Nie hätte ich gedacht, dass in so vielen Produkten Anteile von Fisch und Fleisch enthalten sind. Dadurch ging der "Wechsel" über einen langen Zeitraum. Ich habe einfach langsam angefangen, eine Wurstscheibe mal nicht zu essen, oder statt des Cheeseburgers den Veggieburger zu probieren. Das habe ich dann einfach von Woche zu Woche gesteigert, denn eine radikale Umstellung ist wohl nicht das Richtige oder Einfachste, wenn man es schlicht und einfach nicht so kennt.
Chancen und Vorteile durch die Umstellung:
- Geschmackserlebnis
Viele wissen nicht, wie Reismilch, oder Tofu schmeckt, was meiner Meinung nach ziemlich schade ist. Jeder hat einen anderen Geschmack und das ist auch gut so! Trotzdem finde ich es irgendwie traurig, denn es ist einfach mal was Besonderes, etwas zu essen, was man so noch nie getan hat. Noch heute grinse ich, wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich ein neues Rezept ausprobiere und es mir noch besser schmeckt, weil ich es a) selbst zubereitet habe und b) die frischen Zutaten alle kenne.
- Kreativität/Flexibilität
- Kreativität/Flexibilität
Mittlerweile kann ich den Kühlschrank öffnen und mir einige Zutaten rauspicken und einfach eine so gesehen zufällige Mahlzeit kreieren, weil ich weiß, welches Lebensmittel wie schmeckt und mit welchem harmoniert. Dadurch dass man bei der vegetarischen/veganen Ernährung meist alles selbst zubereiten muss, wird man somit viel flexibler.
- Bessere Gesundheit/Haut
Ja, das ist eigentlicher mitunter einer meiner Hauptgründe! Meine Haut wurde viel viel reiner, besonders, wenn ich auf Milchprodukte verzichtet habe. Ich war auch nicht mehr so oft krank und sicherlich meinen jetzt einige "Aber dir fehlen doch sicherlich irgendwelche Vitamine?" Nein, meine Blutwerte sind optimal und das bekannte Vitamin B12, was man fast ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist, nehme ich auf anderem Wege zu mir (Btw, ein "Mangel" von B12 entsteht bei kompletten "Verzicht" erst nach ca. 2-3 Jahren!).
Ja, das ist eigentlicher mitunter einer meiner Hauptgründe! Meine Haut wurde viel viel reiner, besonders, wenn ich auf Milchprodukte verzichtet habe. Ich war auch nicht mehr so oft krank und sicherlich meinen jetzt einige "Aber dir fehlen doch sicherlich irgendwelche Vitamine?" Nein, meine Blutwerte sind optimal und das bekannte Vitamin B12, was man fast ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist, nehme ich auf anderem Wege zu mir (Btw, ein "Mangel" von B12 entsteht bei kompletten "Verzicht" erst nach ca. 2-3 Jahren!).
- Tiere/Natur
Ja, der altbekannte Grund! Wir alle wissen es, aber leider ist es noch so, dass viele Tiere, die auf unserem Teller landen, gequält wurden oder kein "schönes Tierleben" hatten. Ihr versteht sicherlich, was ich damit sagen möchte.
Zudem werden viele viele Wiesen für die hohe Nachfrage benötigt, wodurch zum Beispiel Wälder gerodet werden müssen.
- Armut/Welthunger
Was hat das denn damit zu tun? Viele Tiere werden mit Soja gefüttert, das man eigentlich für die Ernährung der Menschen in ärmeren Ländern hätte nutzen können. Sicherlich wisst ihr, dass die gesamten Lebensmittel auf unserem Planeten vollkommen ausreichen, um uns alle zu ernähren - Sie sind allerdings ungleichmäßig aufgeteilt. Aufgrund von der starken Nachfrage der "reicheren" Länder wird das Soja (oder andere Getreideprodukte) an die Tiere somit verfüttert, mit dem eigentlich der Hunger von ärmeren Menschen hätte gestillt werden können.
Risiken und Nachteile durch die Umstellung:
- Blöde Kommentare
Das könnte wiederum auch ein Vorteil sein, weil man lernt, damit umzugehen. Früher oder später muss man seine Ernährung nämlich offenkundig preisgeben - Sei es weil man zu einer Familienfeier eingeladen ist, oder auf Klassenfahrt fährt. Viele Menschen respektieren die eigenen Entscheidungen leider nicht immer und müssen blöd drüber herziehen, aber auch das legt sich mit der Zeit.
- Vorurteile
Bei mir war es so, dass sobald mein Umfeld von der neuen Ernährungsweise Bescheid wusste, ich immer bekannt war als "der Öko-Freak": "Aber Lara, das ist auch biologisch hergestellt, das kannst du ruhig essen". Andere Interessen sind meist für viele nicht mehr so sehr ersichtlich und somit steht die Ernährung ersteinmal im Mittelpunkt.
- Reisen
Mit Abstand eins der größten Nachteile. In größeren Städten bemerkt man immer mehr den "Veggie-Trend", was natürlich vorteilhaft ist. In immer mehr Restaurants gibt es Alternativen und frisch zubereitete Mahlzeiten. Aber wenn es dann mal ins Ausland geht ist das Ganze schwerer, speziell in Restaurants kann man nicht immer nach jedem Inhaltsstoff fragen und muss daher nach dem "Das kenne ich, das esse ich"- Prinzip fortfahren.
Es gibt sicherlich noch mehr Vor-und Nachteile, aber das sind so meine Hauptgründe! Ich möchte niemanden hiermit dazu auffordern, jetzt genau das Gleiche zu machen, denn das bleibt lediglich euch überlassen. Ich möchte euch, wie gesagt, nur meine Meinung mitteilen und informieren! :)
Das zweite und dritte Bild habe ich übrigens aus dem Internet.
Wie steht ihr zu dem Thema?
Habt noch einen schönen 2. Advent!
Lara
Ich finde es richtig toll, dass du dich vegetarisch ernährst! :)
AntwortenLöschenLG Cella♥ | Hier geht's zu meinem Blog
Vielen Dank! :)
LöschenWow, der Post ist dir super gelungen!
AntwortenLöschenIch habe 1,5 Jahre mich ohne Fleisch etc. ernährt, habe aber Fisch gegessen. Da meine Blutwere etc. generell nicht die besten sind, kann ich nicht auf alles komplett verzichten. Ich habe auch schon früher einen hohen Eisenmangel gehabt, weshalb ich ab und zu in dem letztem Jahr umgekippt bin. Das letzte Mal, war mitten in der Öffentlichkeit und ich war froh, dass meine beste Freundin mit dabei war. Seitdem habe ich wieder anfgefangen Fleisch zu essen, um meinen Mangel auszugleichen. Ich weiß, dass man sowas auch mit Tabletten ausgleichen kann, aber ich war nicht sicher ob der hohe Mangel wirklich durch das Verzichten auf Fleisch der Grund dafür war. Früher war ich auch der totale Fleischliebhaber, aber irgendwas hat mich immer gestört.
Ich versuche jetzt langsam wieder auf Fleisch zu verzichten und mache weiter wie damals, als ich noch Vegetarierin bzw Pescetarierin war.
Vegan finde ich auch sehr toll, einfach weil es mich reizt mit Dingen zu kochen, die ich vorher nie kannte. Aber bevor ich meinen Mangel nicht ausgeglichen habe, möchte ich es erstmal nicht langfristig probieren.
Vielleicht kannst du ja mal einige vegane Rezepte zeigen :)
Alles Liebe, Anne
www.basiccouture.blogspot.de
Dankeschön für dein liebes und vor allem ausführliches Kommentar! Ich kann deine Meinung sehr gut nachvollziehen - Du wirst sicherlich die richtige Ernährungsweise für dich selbst finden, haha! Ich poste immer mal wieder einige Rezepte, werde mir den Vorschlag aber merken <3
LöschenHey, ein sehr interessanter Post! Das Thema bzw die Gründe dafür interessieren mich sowieso und ich selber esse seit zwei Jahren kein Fleisch, verzichte aber nicht auf Fisch. Bei mir liegt das nur teilweise an den Gründen die du genannt hast und mehr daran, dass ich nicht viel von Fleisch halte und es mir sowieso nicht sehr gut geschmeckt hat.
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Jasin
Danke! :)
LöschenEin sehr schöner und informativer Post :) Ich selber bin seit kurzer Zeit und auf zufällige Weise Teilvegetarierin, dass heißt ich esse nicht mehr viel Fleisch und merke immer mehr, dass ich es auch nicht unbedingt brauche!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Lisanne
http://xxthesweetsideoflife.blogspot.de/
Dankeschön x
LöschenSo erging es mir auch!
Toller Beitrag !!
AntwortenLöschenIch bin auch Vegetarieren:)
Vielen Dank!
LöschenToller Beitrag :)
AntwortenLöschenWas hast du denn da leckeres auf deinem Teller?
'Vegane' Grüße ;)
Vielen Dank!
LöschenDas ist vegane Bolognese :)
Liebe Lara,
AntwortenLöschenein echt toller und informierender Post!
Ich ernähre mich selbst seit fast einem Jahr streng vegetarisch. Die vegane Ernährung möchte ich einmal ausprobieren, allerdings ist das bisher ein wenig schwer umzusetzen. Ich bin gespannt, wie es in Zukunft aussieht und auch ich immer wieder neue Rezepte entdecken darf.
Liebst, Marie Celine
http://marieceliine.blogspot.de
It's totally an informative & helpful post. Thanks for sharing.
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